Die verdrängte Pandemie

Ein neu erschienenes Buch gegen den Pandemierevisionismus.

Die verdrängte Pandemie

In diesem Blog wird es niemals Werbung geben, habe ich immer versprochen. Von diesem Grundsatz möchte ich ausnahmsweise ein ganz klein wenig abweichen und euch ein neues Buch ans Herz legen, an dem auch ich ein wenig mitarbeiten durfte.

Der Journalist, Autor und Pfleger Frédéric Valin (@freval auf Mastodon und - weniger aktiv - @freval auf Bsky) und der Autor und Musiker Paul Schuberth (@paulschuberth auf Bsky) sind die Herausgeber des Buches Die verdrängte Pandemie.

Wie der Name und der Untertitel verraten, geht es dabei um den Umgang mit der Pandemie, um die (ideologisch gesteuerte) Verdrängung der Folgen, um die gesellschaftlichen Veränderungen, um Solidarität und deren Verlust. Es geht um Seuchen und unseren Umgang mit ihnen, Long Covid und ME/CFS, den Sozialdarwinismus gegen die Kranken und "Schwachen".

Eine Reihe von Autor*innen unterschiedlicher Fachgebiete beleuchten dabei Aspekte der Pandemie. Mit dabei sind unter anderem der Publizist und ehemalige Politiker Thomas Ebermann, der Evolutionsbiologe Rob Wallace, Eva Hottenroth von der Initiative Gesundes Österreich und die Politologin Natascha Strobl (Dass ich mit ihr "gemeinsam" an einem Buch mitarbeiten darf, finde ich besonders cool!).

Zu meiner Überraschung und großen Ehre wählten die beiden Herausgeber nämlich mich aus, um einen medizinischen Überblick über COVID-19 und Long Covid zu schreiben sowie ein paar Erfahrungen aus dem klinischen Spitalsalltag in der Hochphase der Pandemie zu schreiben. Es war eine so spannende wie herausfordernde Aufgabe. Ich hoffe, es ist gelungen, die wichtigsten Aspekte rüberzubringen, ohne allzu ausufernd zu werden.

Das Buch ist jetzt in Druck gegangen, wird also in Kürze erscheinen. Vorbestellungen können schon getätigt werden, am besten direkt bei den beiden Herausgebern. Ihre Webseite zum Buch erfüllt derzeit genau diesen einen Zweck, wird aber bald mit mehr Inhalt zum Thema gefüllt werden:

Gegen den Pandemierevisionismus
Website zum Buch “Die verdrängte Pandemie”

Etwas mehr Infos findet ihr beim Unrast-Verlag:

Die verdrängte Pandemie – UNRAST VERLAG
Seit der Aufhebung der staatlichen Schutzmaßnahmen macht sich in allen politischen Lagern ein Pandemierevisionismus breit. Die Gefahr, die vom Virus ausging und weiter ausgeht, wird kleingeredet, der Gesundheitsschutz als übertrieben bezeichnet oder sogar ins Lächerliche gezogen, die Notwendigkeit weiterer Prävention negiert, an Long Covid leidende Menschen werden stigmatisiert und die Bedürfnisse von vulnerablen Personen kommen in der Diskussion kaum mehr vor. In diesem multidisziplinären Sammelband wird dem Revisionismus auf den Grund gegangen. Autor*innen und Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Medizin, Evolutionsbiologie, Pflege, Arbeits- und Gesundheitswissenschaften, Gewerkschaftsarbeit, Philosophie, Politikwissenschaften kommen dabei zu Wort. Neben einer kurzen Sozialgeschichte der Pandemie werden auch die kapitalistische Seuchenproduktion, die Rolle des Staates während der Pandemie, die Zustände der Gesundheitssysteme, ideologische Kollateralschäden der Durchseuchung und die mangelnde Versorgung für Long-Covid- und ME/ CFS-Patient*innen behandelt. Ausgehend vom Befund, dass die gesamte Pandemie hindurch Behindertenfeindlichkeit und Sozialdarwinismus eine tragende Rolle spielen, liegt ein Fokus auch auf der Frage, was geschehen muss, damit vulnerable Personen ungefährdet Teil dieser Gesellschaft sein können. Mit Beiträgen u.a. von Thomas Ebermann, Natascha Strobl, Stefan Dietl, Wolfgang Hien, Peer Heinelt, Eva Hottenroth und Karin Fischer.

Dort findet sich auch eine Leseprobe und das Inhaltsverzeichnis.